Abgeschickt von Der_Pate24 am 30 Juni, 2005 um 11:53:19:
Antwort auf: Re: Verlogene Diskussion von Reiner1 am 25 Juni, 2005 um 12:04:49:
Es tut mir leid, aber deine Schlußfolgerungen sind mir zu abenteuerlich. o.K. wenn wir iranische Zustände einführen (mit öffentlichen Exekutionen, Handabhacken, etc.) würde man bestimmt einige Freier derart verängstigen, daß sie versuchen würden, ihr Bedürfnis weitestgehendst zu unterbinden. Aber zu welchem Preis ?
Solange wir aber in einer mehr oder weniger freien Gesellschaft leben, in der Menschen diese Dienstleistung anbieten möchten, und andere diese in Anspruch nehmen, wird es IMMER Prostitution geben. Wenn nicht offen, dann verdeckt. Wenn nicht in Schorndorf, dann eben in Urbach ! Du erreichst nur eine Verlagerung. ----- Aus den Augen, aus dem Sinn.
Das ist wie mit Platzverweisen (z.B. Stuttgart City / Drogenszene). - Die Königstraße ist wieder "sauber". Dafür hocken die Vertriebenen im Uni-Park. Wo dann jegliche Kontrolle durch "Normalbürger" fehlt. Damit ist doch nichts gewonnen.
Kein Junkie hört das Fixen auf, nur weil er einen Platzverweis bekommen hat. Kein Vergewaltiger lässt das vergewaltigen, nur weil das Strafmaß um ein Jahr erhöht wurde. Genausowenig wird irgendjemand mit der Prostitution aufhören, oder sie nicht mehr nachfragen, nur weil Ihr hier in Schorndorf so einen Wind macht.
Ich denke du gibst mir Recht darin, daß mehr Elend und Unglück (quantitativ und qualitativ) durch Alkohol verursacht wird, als durch Prostitution. 3000 Verkehrstote jährlich. Zehntausende Verletzte. Zerstörte Familien, Suizide, sozialer Abstieg, und und und.
Stell dir mal vor, jemand käme auf die (sicher sinnvolle) Idee, Alkohol grundsätzlich zu verbieten. DAS WÜRDE NIE FUNKTIONIEREN. Und warum ? Weil erhebliche Anteile der Bevölkerung darauf nicht verzichten möchten. Und so ist es bei der Prostitution auch.
Und, mit den Vergleichen hier von Zwangsprostitution, Straßenstrich, etc. werden doch Birnen mit Äpfeln verglichen. Wir reden hier von einer schwäbischen Remstal-Gemeinde und nicht von Berlin-Kreuzberg. Wie sollte sich denn im pietistischen Schorndorf ein Straßenstrich etablieren ? Wer soll denn da hingehen ? Schorndorfer ? Die würden ja gelyncht werden.
Und was für ein Milieu soll denn da eigentlich angezogen werden ? Rivalisierende Zuhälterbanden, die sich Schießereinen im Restaurant "Courage" liefern ? Waffenschiebereien im "Alten Friedhof" ? Offene Heroinszene in der "Raible-Anlage" ? SEK-Einsätze im "Rehhaldenweg". Schleuserbanden mit Stammsitz im "Fuchshof" ? Sprengstoffattentate im "Gottliebs" ? Passt nur auf, daß beim nächsten CVJM-Indiaka-Turnier keine Drogenrazzia durch Europol durchgeführt wird.
Das ist doch Nonsens. Genau wie euer Protest.