Newsletter vom 04. November 2005  
             
 

Hotel statt Bordell

Aufgrund des massiven öffentlichen Widerstandes, vor allem aber durch die Klageandrohung der Diakonie Stetten gegen die Kübler'schen Bordellpläne und der zusätzlich gemachten Äußerung
von Walter Schloz, Chef des gegenüber dem in der seit Januar diesen Jahres in der Diskussion stehenden städtischen Gebäudes befindlichen Autohauses, bei einem kommenden Bordell seinen Firmensitz zu verlegen, hat der Oberbürgermeister von Schorndorf seinen bis zuletzt festgehaltenen Bordell-Plan nun endgültig fallen lassen.
Wesentlich erleichtert hat ihm diese Entscheidung sicherlich der Verkauf des Gebäudes an Gisela Schloz vom gleichnamigen Autohaus, die ein Hotel Garni bauen bzw. einrichten will und somit die Städtische Wohnbaugesellschaft aus ihrer wirtschaftlich misslichen Lage wegen dem leerstehendenden EX-Asylantenwohnheims und den deswegen ausfallenden Mieteinnahmen befreite.
Gewohnt bemerkenswert die Ankündigung und der Appell von Herrn Kübler, den durch die lang anhaltende Diskussion um eine Bordellnutzung auf dem Gebäude lastenden Makel schnellstmöglichst zu beseitigen. Dieser Wunsch hat sich mit dem Ausgang und Endergebnis der Bordell-Geschichte bereits erfüllt.
Denn der Makel lag nicht auf dem Gebäude an sich, sondern begründete sich im penetranten Festhalten an einem inakzeptablen Plan, Schorndorf direkt am Stadteingang zum Vermieter und Förderer eines Bordells zu machen.

Zum Abschluß noch ein druckfrischer Buchtipp:
Lea Ackermann, die Gründerin von Solwodi, einer Organisation, die sich um Zwangsprostituierte und generlell um Frauen in Not kümmert, hat ihre Lebensgeschichte veröffentlicht.
Interessant geschrieben wird auf verschiedene Stationen im Leben von Lea Ackermann eingegangen wie z.Bsp die Entscheidung heranreifte, in einen Frauen-Orden einzutreten oder ihre Zeit als Schuldirektorin in Afrika und natürlich über ihr vielfältiges Engagement für Frauen in Not.
Bemerkenswert auch die Bereitschaft, nicht nur sachliche Berichte und durch ihren reichhaltigen Erfahrungsschatz legitimierte Analysen mitzuteilen, sondern darüberhinaus viel an persönlichen Gefühlen, Gedanken, Vorlieben preiszugeben, die es ermöglichen, eingepackt in kleine Geschichten und Anekdoten, Lea Ackermann persönlich kennenzulernen.
Ein empfehlenswertes Buch über eine emanzipierte Frau, die ihr Leben couragiert in beide Hände nahm, um es in der tätigen Nächstenliebe zu verwirklichen.

Hinweisen wollen wir noch auf die interessanten Videos über die Zwangsprostitution in Deutschland auf unserer Homepage www.kein-bordell-fuer-schorndorf.de unter "NEWS"

 

 

             
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