Newsletter vom 30. Juni 2005  
             
 

Entscheidung über städtische Bordellpläne vertagt.
Bereits zum 3.Mal werden die städtischen Bordellpläne nicht wie geplant dem Stadtrat zur Abstimmung vorgelegt. Im Januar wurde nach ersten Bürgerprotesten die Entscheidung auf Antrag des SPD-Fraktionsvorsitzenden Völker verlegt, daraufhin scheiterte der von OB Kübler angekündigte Abstimmungstermin im März an der zu großen Gegenwehr aus den verschiedensten Richtungen innerhalb der Schorndorfer Bevölkerung und auch der auf Juli angesetzte 3. Termin wurde nach Meldung der Schorndorfer Nachrichten vom 29.Juni 05 auf Anraten des Stuttgarter Regierungspräsidiums abgesetzt, da die Widerstände gegen eine von der Stadt angedachte Toleranzzone vom Bordell in der Baumwasenstraße bis einschließlich dem Asylbewerberheim in der Stuttgarter Straße als derzeit unüberwindbar gelten. Kübler betonte, nach wie vor den Standort an der Stuttgarter Straße für den Geeignetsten zu halten, schloss aber gleichzeitig nicht aus, das jetzt wieder nach anderen Problemlösungen gesucht werden muss und sich so das Standort-Karusell von neuem dreht oder sogar neue Baugesuche eingehen werden.

Er verwies noch ziemlich deutlich in Richtung Diakonie hinsichtlich einer Diskrepanz zwischen ihrer ablehnenden Haltung einerseits und dem, was sie in ihrem pädagogischen Konzept in Sachen sexueller Freizügigkeit der Behinderten vertritt. Laut Kübler soll sich die Diakonie dabei schon mal die Dienste von Prostituierten für die Behinderten nutzbar gemacht haben. Es ist schwer vorstellbar, dass Prostituierte im pädagogischen Konzept der Diakonie Stetten eine Rolle gespielt haben.

Dass sich laut Kübler ein Sozialpädagoge der Diakonie als Sado-Maso Anhänger geoutet hat, kann man nicht der Diakonie anhängen. Denn die Diakonie Stetten hat sehr wohl eine Aufsichtspflicht für ihre Behinderten, aber deswegen noch lange nicht die Kompetenz und das Recht die wie immer gearteten Sexualpraktiken ihrer Angestellten zu kontrollieren. Und es ist auch nicht damit zu rechnen, dass die Diakonie entsprechend den sexuellen Bedürfnissen einzelner Mitarbeiter reagiert und ein Sado-Maso-Studio in Stetten einrichten wird.

Womit wir auch beim grundlegenden Unterschied zwischen der Diakonie und den städtischen Bordellplänen angelangt sind. Denn die städtische Verwaltungsspitze scheint kein Problem damit zu haben, einer Nachfrage nach käuflichem Sex in Schorndorf eine große Plattform zu bieten. Jener Nachfrage, die einen Markt erst schafft, der sich brutal und skrupellos auch des Frauenhandels bedient.

 

 

             
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