Re: Machos,Männer,Nummernschilder


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Abgeschickt von Der_Pate24 am 04 Juli, 2005 um 16:26:48:

Antwort auf: Re: Machos,Männer,Nummernschilder von Reiner am 30 Juni, 2005 um 18:14:03:

Mit der Feststellung, daß die Gründe für den Bedarf von Prostitution sehr vielschichtig sind, und oftmals aus tiefer innerer Vereinsamung herrühren, sind wir endlich einmal einer Meinung.

Wenn ihr einen Mitstreiter braucht, der sich für die Forcierung zwischenmenschlicher Aspekte in unserer Gesellschaft einsetzt, bin ich gerne an eurer Seite.
Damit würden viele gesellschaftliche Probleme gelöst oder zumindest entschärft werden (Suchtprobleme, Gewalt in der familie, Vergewaltigungen, etc.). Frustration sucht sich immer ein Ventil - meistens bei den Schwächsten.

Und (und das wundert dich jetzt bestimmt) ich teile auch die Ansicht, daß Prostitution immer auch Nährboden für Kriminalität und menschlichesm Fehlverhalten darstellt. Und ich teile auch die Ansicht, das im Bereich der Prostitution schreckliche Dingen stattfinden (Kinderprostitution, Zwangsprostitution, Sklavenhaltung, Menschenhandel, etc.)

ABER: - und jetzt kommen wir zum feinen Unterschied unserer Wahrnehmung -

diese Dinge können meiner Meinung nach nur vermieden werden, wenn es ein ÖFFENTLICHES (und somit von der Gesellschaft und der Exekutive) kontrollierbares Laufhaus gibt. Ich teile eben nicht die Ansicht, daß Verbote die Quantität der Akte sinken lassen. Hier erreicht man nur kontraproduktives: Die Prostitution verlagert sich in den Untergrund (wie in Schorndorf aktuell der Fall), und für Behörden wird es unendlich schwerer, die Vorkommnisse zu kontrollieren. Und hier kommt es dann auch zu den von euch beschriebenen Ausuferungen.

So lange es Menschen gibt, wird es Menschen geben, die die Prostitution nachfragen. Und so lange damit mehr oder weniger viel Geld zu verdienen ist, wird es Menschen geben, die sie anbieten und/oder fördern. Daran wird sich so schnell nichts ändern. Es bringt nichts, sich hier in Illusionen zu stürzen. Stattdessen sollte man lieber pragmatisch an die Sache herangehen, und Rahmenbedingungen schaffen, die für alle Beteiligten ein Höchstmaß an Erträglichkeit und Sicherheit bieten.
Das ist wie bei Schwerst-HEROIN-Abhängigen. Man kann
a) sagen "Das darfst du nicht. Heroin ist verboten. Ich will davon nichts mehr wissen" oder
b) sagen "O.K. du hast ein Problem, lass` es uns lösen, bzw. den Schaden minimieren. Du erhältst von uns (dem Staat) dein Methadon auf Rezept"

Bei a) wird sich der Junkie den Stoff weiter illegal beziehen und für die Bezahlung Einbrüche, Diebstähle, etc. begehen (und damit die Gesellschaft erheblich schädigen) bis er wahrscheinlich viel zu früh an verunreinigtem Stoff stirbt.

Bei b) kann derjenige wieder peu à peu am Gesellschaftsleben teilnehmen, vielleicht sogar arbeiten, bis er vielleicht eines Tages ganz davon weg kommt, und noch ein cleanes Leben führen kann.

Also was bringt der Gesellschaft tatsächlich mehr ? Gerade eine Stadt wie Schorndorf - mit festen, konservativen Strukturen ist ein Regularien-Bollwerk gegen ausufernde Zustände (wie von euch so oft beschrieben). Stellen wir uns hier vehement und absolut dagegen, verlagern wir die "Szene" z.B. nach Stuttgart. Und in der anonymen Großstadt ist kaum mehr eine Kontrolle möglich.



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